Montag, 10. März 2008

Koffieshop direkt hinter der Grenze

Hoi,

heute mal eine ganz andere Geschichte: und zwar über Koffieshops direkt hinter der Grenze. Es ist ja hinlänglich bekannt, dass man THC-haltige Drogen in den Niederlanden recht einfach und in guter Qualität bekommen kann. Aus diesem Grund fahren ja auch tausende junge Menschen in die Niederlande. Sei es für den Nachmittag zum Einkaufen, über das Wochenende oder für eine skurrile Achterbahnfahrt auf dem Campingplatz am Meer neben der Frittenbude (Frikandel, Mö!).
Das ist im Großen und Ganzen auch der Grund, warum Amsterdam so penetrant nach Gras riecht. Auch wenn dies eine touristische Einnahmequelle für einige Betriebe der Region ist, stößt diese Art des Tourismus bei vielen Niederländern nicht auf Gegenliebe. Man kann soweit gehen und behaupten, dass kiffen ein beäugtes Unterschichtsphänomen sei (Segregation!). Umso mehr stören sich viele Niederländer in der Grenzregion zu Deutschland auch und gerade an diesen ausländischen Gästen und möchte sie aus den Innenstädten heraus halten. Lokalpolitiker haben auch schon gefordert, Koffieshops (so werden hier die Läden genannt, in denen man Marijuhana und Haschich kaufen kann) direkt an die Grenze zu bauen, so dass man die ungebetenen Gäste (gab es nicht mal eine superschlechte Punkcoverband gleichen Namens?) nicht abbekommt.
Das ist für die Konsumenten dieser Drogen aufgrund von immer noch sehr strikten Grenzkontrollen (auch und gerade in der Bahn; mit stetiger Unterstützung der Bahnangestellten, welch Skandal! Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass ich für die strikte Trennung von Bahn, Kirche und Polizei bin, Sascha?) ein nur minder großes Vergnügen, da der Konsum wegfällt, falls man erwischt wird und funktioniert deswegen wahrscheinlich nur eingeschränkt.
Umso mehr war ich erstaunt, als ich im Bahnhof Hengelo ein Schild mit der Aufschrift:


sah. Es handelte sich allerdings um ein Cafe, das nur koffein- und alkoholhaltige Drogen verkaufte. Es herrschte außerdem ein Rauchverbot, was ich ja ganz schön finde. Für THC-Konsumenten aber einen performanten Widerspruch darstellt, tippe ich. Der Kaffee war ganz ok, die Croisants sehr lekker :-)
Übrig bliebt bei mir allerdings die Frage, wie man diese von anderen Koffieshops unterscheidet? Tja, nicht einfach zu sagen. Meist werden bescheuerte Namen mit zwielichtigen Gestalten und Hanfblattstilisierungen den Weg weisen. Andererseits bekam ich vor einigen Jahren in einem sehr netten loungigem Amsterdamer Cafe auch schon bei Nachfrage nach Brownies den Hinweis, dass es sich um Spacecakes handele. Es bleibt wohl nur der Weg sich ins Leben zu stürzen und die Cafes auszuprobieren. Wie immer man mag.

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