Hi!
Nachdem ich letztens schon von den leckeren fetten Süßspeisen berichtet habe, möchte ich von meinen neuesten kulinarischen Streifzügen durch Den Haag berichten. Ich erzählte ja schon, dass es gerne mal etwas fettiger sein kann in den Niederlanden (erwähnter fritierter Backfisch Lekerbek mit Pommes oder die Süßspeisen aus der Nachspeisen- oder Dikmachertjeskategorie).
Da ich mich dem heimischen Kühlschrank, aber gleichzeitig auch dem Pommesdruck entziehen wollte (es regnete wie Hulle! Wie selten an diesem Tag!) bin ich in der Surinamesischen Schnellimbisskunst gelandet.
Man kann ja vorweg nehmen, dass die meisten ehemaligen Kolonialmächte kulinarisch überhaupt nur durch die Ess- und Kochkultur ihrer unterworfenen Völkerschaften ertragbar sind. Wenn ich an UK denke wird mir diese Situation immer ganz besonders klar. Was sollte man dort auch schon essen, wenn es dort keinen Inder oder Chinesen gäbe? In der Pfanne geröstete Blutwurst mit in der Pfanne gebratenem Toast zum Frühstück! (Habe ich wirklich schon mal dort angeboten bekommen und gegessen! Oder Schafshoden in Schottland, igitt!)
Da ich aber gerade nicht aus diesem Land geschmissen werden will, möchte ich nur kurz das leckere Sate erwähnen, das die hiesige Küche stark bereichert ;-)
Also der surinamesicheindonesischesonstirgendwas Schnellimbiss in der Weimarstraat (zu deutschen Straßennamen sollte ich vielleicht noch mal einen Extrabeitrag verfassen?) hatte den tollen Namen Sien Fat. Nomen ist Omen mag man da denken. Aber man kann sich auch irren und täuschen :-) Schön ist es übrigens auch, wenn man anderen Migranten begegnet, die die dort offiziell gesprochene Sprache sehr viel besser beherrschen als man selbst. Man erntet viel Mitleid und erfährt überproportionale Unterstützung!
So auch in dortiger Speiselokalität. Es war sehr lecker, ein bunter Strauß von irgendwas. Das Huhn habe ich noch herausgeschmeckt, extrafettig zubereitet, wie der Niederländer es mag, mhm (Hilfe, ich werde assimiliert!). Aber es ist schon komisch, wenn man Stücke von toten Tieren isst, die nicht in der sonst gewohnten Form sind, mit einer unüblichen Färbung und mit einem ganz anderen Geschmack auffallen!
Beim Huhn hatte ich später auch die Vorstellung: Schande, wenn das jetzt vom Rotterdamer Fischmarkt stammt, wo das gerade aus einem Stall mit ganz schlimm aussehenden Zuständen mit Hühnerpest aus Asien importiert wurde...
Aber da denkt man an die liebe Massentierhaltung mit engen Käfigen, zerhackten Tierköpfen und -kadavern und Hormonbehandlungen in Westeuropa und ist beruhigt, dass man eh nicht soviel von Kip in einem Schnellimbiss erwarten sollte ;-)
Ich werde dort wieder hingehen, auch wegen des ungewöhnlichen Eises (Jetzt werden wieder einige nölen: Nöl, schon wieder Süßspeisen! Kann der Brandt denn nichts anderes als über Süßspeisen berichten? Kann er, er wird z.B. über niederländische Hecken, Waldgebiete und Berge! berichten. Außerdem bin ich in einer Bäckerei groß geworden ;-).
Man kann dort Eis bekommen, das aus crushed Eis und verschiedenen Geschmacksträgern besteht. Diese Geschmacksträger sind v.a. Dingen Flüssigkeiten, wie z.B. Cocosmilch (kenne ich noch) und Flüssigkeiten in allen erdenklichen E-Farben und aus darüber hinausgehenden - in Europa wahrscheinlich nicht zulässigen - Farbräumen. Darüberhinaus hatte ich noch fette in Zuckerwasser eingelegte glibberige Nudeln in quietschgrün und knallpink mit im Eis. Es ist sehr lustig solch ein Eis zu essen, denn man bekommt einen löffelartigen Strohhalm dazu gereicht. Leider bekommt man aber bei weitem nicht alle der dickeren glibberigen hübschen Nudeln durch. Ich werde noch mal eine Feldforschung zu diesem Thema machen müssen (Obwohl das wahrscheinlich erhöhte Geduld bedarf, denn die meisten Leute nehmen das Eis mit nach draußen. Vielleicht muss es aber auch einfach nur nicht regnen :-).
Mein Eis war übrigens auch das Lieblingseis der Bedienung. Mein Lieblingseis ist es noch nicht ganz, aber ich passe mich hier ja an. Ich werde aber trotzdem noch Alternativen suchen, es stehen ja noch fünf weitere Sorten auf der Karte...
Dienstag, 7. August 2007
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