Montag, 6. August 2007

Wohnungssuche

Hi,

diese Geschichten sind ein wenig älter, ich möchte sie aber trotzdem noch kurz aufschreiben, denn sie hat ein paar komische und lehrreiche Seiten. Außerdem muss ich als jemand der in einer Bibliothek arbeitet ja auch systematisch vorgehen. Und ich möchte historisch geordnet vorgehen :-)

Um die Wohnungssituation in Den Haag einzuschätzen gilt es den niederländischen Wohnungsmarkt ein wenig vorzustellen. Das kann ich natürlich nicht mit tiefgründigem Wissen, sondern nur als Außenseiter mit Wissen Dritter.
Um es kurz zu machen: die Niederländer werden durch Steuergesetze dazu ermutigt, sich Woheigentum mit langen und durchsichtigen Wohnzimmern zuzulegen. Am Besten auf der grünen Wiese neben Kühen oder Grachten. Meist klappt das allerdings nicht mehr, da schon fast alles zugebaut ist (das geht jetzt fast bis zur deutschen Grenze. Dort ist der Wohnraum noch etwas günstiger, aber ich lenke ab). Deswegen werden auch nach und nach die Innenstadtquartiere gentrifiziert, sprich luxussaniert und verscherbelt.
Das bedeutet: es gibt nur einen relativ kleinen Mietwohnungsmarkt. Und dessen muss ich mich mühseligerweise bedienen :-)
Zupass kommen einem dabei eigentlich Seiten wie directwonen.nl http://www.directwonen.nl/ oder auch funda.nl.
Es gibt dort auch immer ein paar Angebote, die ok klingen. Das Preissegment ist dort im Vergleich zu Göttinger Verhältnissen natürlich wesentlich besser oberhalb von 1000 Euro ausgebaut, aber es gibt ja auch Topangebote, wie 70 Quadratmeterwohnungen für 275 Euro.
Es stellt sich bei einem Anruf bei diesem MAKLER (ganz normal, es läuft hier anscheinend _sehr_ viel über Makler) heraus, dass damit natürlich nicht die ganze Wohnung gemeint ist, sondern nur ein Zimmer darin. Küche und Bad müssten noch geteilt werden.
Die Zweck-WG ist hier anscheinend sehr weit verbreitet bei Leuten mit geringeren Einkommen und höherem Bildungsabschluss. Zumindest bis die Steuerersparnis es nahe legt, sich ein Häuschen ganz weit weg oder in einem schicken neuen Viertel mit Spanier...
Das wollte ich aber nicht, deswegen galt es weiter zu suchen. Die meisten Anbieter haben aber leider gar nicht auf Anfragen reagiert, bzw. die Minderheit (5%) abgesagt mit dem Hinweis, dass sie dieses Superappartment für nur 750 Euro hätten...
Mit der Hilfe einer neuen Kollegin aus der KB habe ich u.a. auch ein Maklerverzeichnis auf http://startpagina.nl/ gefunden (hey: Kategorienbrowsing!).
Und beim 2000sten wurde ich auch fündig. Aber natürlich waren auch hier schon die gut bepriesenen Angebote weg, so dass nur noch etwas teureres übrig blieb (das aber Internetanschluss für ein zu hohes Entgelt enthält!).
Interessant sind hier auch die Briesetricks (wenn sich noch jemand aus Göttingen an den erinnert) man hat eine Vermietung und eine Maklerfirma an Nebenschreibtischen im gleichen Büro und kassiert denn auch noch die Courtage von Wohnungen, die man selber anbietet :-)
Aber die Wohnung ist ein Start, denn sie ist trocken und warm, nicht schimmlig (gab es auch mehrfach im Angebot), besitzt eine Dusche und einen Gasherd. Soweit erst mal nicht schlecht, möchte man meinen. Nach und fehlen einem aber doch solche Kleinigkeiten, wie z.B. ein Waschbecken im Bad :-)
Ich genieße aber trotzdem abends im Erker zu sitzen und zu lesen oder im Internet tätig zu werden. Vielleicht gibt es auch irgendwann mal Wohnungsfotos, wenn ich mich mit der neumodischen Technik ein wenig auseinander gesetzt habe...

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